Aphorismen
Der Arzt
„Die Natur ist der Arzt, nicht du. Von ihr musst du schöpfen, nicht aus dir. Sie setzt zusammen, nicht du.“
„Ich habe erwähnt, dass der Arzt von den Zeichen der Natur sein Wissen und seine Kunst nehmen soll.“
„So soll und muss nun der Arzt aus der Natur hervorgehen und in ihr und von ihr lernen …“
„Wird die Natur geschützt, so ist sie es selbst, die alle Krankheiten heilt, denn sie weiß, wie sie sie heilen soll.“
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„Der Arzt ist allein der Natur Diener und nit ihr Herr.“
„Darauf merket, dass nichts ist, wo größere Liebe von Herzen gesucht wird, denn in dem Arzt.“
„Die gerechten Ärzte werden durch die Liebe erkannt, indem sie die Liebe zu dem Nächsten nicht brechen.“
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„Darum wer ein gerechter Arzt sein will, muss mit seiner Vernunft, das ist mit dem Licht der Natur, denken und behandeln.“
„Eine gute Erfahrung ist notwendig, nicht Hörensagen, sondern eigenes Wissen und Können.“
„Will einer viele Krankheiten erkennen, so soll er auch wandern.“
„Die Kunst gehet keinem nach, aber ihr muss nachgegangen werden.“
„Die Weisheit hat keinen Feind, nur den, der sie nicht versteht.“
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„Das Wissen, die Kunst, die Theorie und Praktik des Arztes liegt in der Natur der Heilmittel.“
„Der Arzt muss beachten, dass Gott für jede Krankheit ihre Arznei geschaffen hat.“
„Jeder Arzt soll wissen, dass der Leib von sich selbst mehr Krankheiten vertreibt, als der Arzt und seine Arznei.“
„Die Heilmittel zu erkennen ist Sache des Arztes.“
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Der Patient
„Denn wo Krankheiten entstehen, da ist auch die Wurzel der Gesundheit zu suchen.“
„Wenn der Spiritus (= Geist) leidet, so leidet der Leib.“
„Infolge der Verstopfung entstehen andere Krankheiten…“
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„Weil Unordnung einen gesunden Leib verdirbt, wie viel mehr einen kranken. … Darum soll in allen Dingen eine Ordnung gehalten werden, die zur Gesundheit diene.“
„Wenn die Natur geordnet ist, geschieht alles, wie es geschehen soll.“
„Was ist das Glück anderes als Ordnung halten wie es die Naturweisheit erfordert? Was ist das Unglück, als ein Eingriff wider die Ordnung der Natur? Geht die Natur recht, so ist es ein Glück, geht sie unrecht, so ist es ein Unglück.“
„So wir vom Glück abhängig lebten, so brauchten wir nicht lernen.“
„Jede Freude des Menschen beginnt zuerst im Herzen.“
„Leben wir in der Tugend, Friedfertigkeit und Liebe, dann haben wir einen günstigen natürlichen Himmel.“
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„Was uns über die irdische Natur erhebt, ist der Glaube.“
„Ferner merket davon, dass alle Dinge, die wir im Alter gebrauchen sollen, uns von Jugend auf anerzogen werden müssen …“
„Ohne Bereitschaft des Kranken zur Heilung ist kein Erfolg zu erwarten. Drum wisst, was im Kranken sein muss: eine natürliche Krankheit, ein natürlicher Wille, eine natürliche Kraft. Diese drei sind die Voraussetzungen für das Gelingen des Werkes des Arztes.“
„Wer gesund werden will, der muss wissen, dass dies nicht ohne Schmerzen geschieht.“
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„Es gibt keine Krankheit, die den Menschen unbedingt tötet oder töten kann. Denn alle Krankheiten ohne Ausnahme können geheilt werden, nur gibt es manche, bei denen wir es noch nicht verstehen.“
„Alle Krankheiten sind bestimmt, zu ihrer Zeit geheilt zu werden und nicht, wann wir es wünschen und wollen.“
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Die Heilmittel
„Der höchste Grund der Arznei ist die Liebe.“
„Auf der Wahrheit soll sich die Arznei gründen.“
„Eine Arznei darf nicht auf Spekulationen gegründet werden, sondern sie soll auf einem wahrhaftigen Anzeigen und Lehren begründet sein.“
„Die Arznei ist eine Kunst, die mit großem Gewissen, mit großer Erfahrung und auch mit großer Gottesfurcht ausgeübt werden soll.“
„Aber ihr sollt wissen, dass die Wirkung des Willens für die Arznei von großer Bedeutung ist.“
„Dort wo der Arzt heilig ist, der Kranke selig, da ist gut arzneien.“
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„Eine jegliche Krankheit hat ihre eigene Arznei.“
„Gegen eine körperliche Krankheit muss ein körperliches Mittel angewandt werden, gegen eine geistige ein geistiges Mittel.“
„Denn die Sterne lehren die Krankheiten erkennen, die Kräuter lehren sie heilen.“
„Von der Natur aus hat er (der Arzt) auch gegen jede Krankheit eine Arznei.“
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„… so ist auch in der Welt eine natürliche Ordnung der Apotheken, indem alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel Apotheken sind. … Die natürliche Apotheke übertrifft die menschliche.“
„Was auf gedüngten Äckern wächst, ist ungesünder als das, was auf ungedüngten Äckern wächst.“
„Die Kunst, Rezepte zusammenzustellen, ist in der Natur vorhanden, und sie selbst stellt sie zusammen. Hat sie in das Gold getan, was dem Golde zusteht, fürwahr, so hat sie auch in die Veilchen das ihre getan.“
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„Es ist ein großer Grund, die Arznei zu verstehen, zu erfahren und in ihr Herz zu greifen.“
„Der Arzt nun zieht die Kraft aus den Kräutern aus und heißt das ein Mittel.“
„Jedes Kräutlein, es sei klein oder groß, muss zu einer bestimmten Zeit verordnet werden.“
„Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“
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„Wir können uns trösten, dass viel Kummer verschlafen wird und viel durch den Schlaf hinweggeht.“
„Melissa erneuert alle Kräfte des Körpers.“
„Salvia hat sehr große Tugenden.“
„Dann solltet ihr das wissen, dass die Natur sich im Wasser so wunderbar zeigt wie im Firmament.“
„Es ist nicht möglich, dass eine bessere Arznei (als das Johanniskraut) für Wunden in allen Ländern gefunden wird.“
„Wer Koloquinten isst, muss zum Stuhl.“
„Kümmel ist eine Speise bei Windkrankheiten und keine Arznei, daher sollte er als eine Speise gegeben werden.“
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„Gott hat die Arznei allezeit gleich ausgeteilt, den Heiden ebenso froh als den anderen.“
„Jedem Lande wächst seine eigene Krankheit, seine eigene Arznei und sein eigener Arzt. … Sie wollen Arzneien aus überseeischen Ländern und im Garten vor ihrem Haus wächst Besseres.“
„Daher ist die Arznei desselben Landes nützlicher als eine fremde.“
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NHV Theophrastus, 2007
Foto: Gipsbüste des Paracelsus (Künstler: Sepp Dobner) © Museum der Stadt Villach/ S. Bertel
LITERATUR
Aschner, B. (Hrsg.): Paracelsus, Sämtliche Werke Band 1 – 4, Verlag von G. Fischer, Jena, 1926
Hiller, H.: Paracelsus-Lexikon, Anger Verlag Eick, Anger, 1996
Peuckert, W.-E.: Paracelsus, Die Geheimnisse, Dietrich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig, 1941
Sudhoff, K. (Hrsg.): Paracelsus, Sämtliche Werke, Nachdruck der Ausgabe von 1922–1924, Georg Olms
Verlag Hildesheim - Zürich - New York, 1996 (Zitate wurden dem heutigen Deutsch angepasst)
Die genauen Quellenangaben der Zitate können Sie im Organisationsbüro erhalten.