Eine Wildsammlung sollte bei trockenem, sonnigem Wetter morgens oder vormittags erfolgen. Gepflückt werden die blühenden Blüten mit dem oberen Drittel der Stängel. Verwelkte Blüten und Samenkapseln werden nicht verwendet. Die Blüten werden als Strauß aufgehängt in der Sonne getrocknet und anschließend weiter verarbeitet oder in verschlossenen Dosen aufbewahrt.
Damit bei Wildsammlungen keine Verwechslungen auftreten, folgt ein Vergleich der gängigen Hypericum-Arten.
Hypericum perforatum | Hypericum montanum | Hypericum maculatum | Hypericum hirsutum | |
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Name | (Tüpfel)-Johanniskraut, Hartheu | Berg-Johanniskraut, Berg-Hartheu | Geflecktes Johanniskraut | Behaartes Johanniskraut |
Vorkommen | Europa, Westasien, Kanarische Inseln, Nordafrika | ganz Europa, bis in Höhe von 1500 m | Europa und Westasien bis in Höhen von 2300 m | Europa und Westasien |
Standort | trockene Stellen, Heiden, Wegränder, Waldlichtungen | sonnenwarme Wälder und Gebüsche | feuchte Laubwälder, Gebüsche, Bergwiesen | zerstreut in Gebüschen, Laub- und Tannenwäldern, kalkliebend |
Blütezeit | Juni bis August | Juni bis September | Juni bis September | Juni bis August |
Wuchshöhe | 30–60 cm | 30–80 cm | 25–60 cm | 40–100 cm |
Stängel | stielrund mit zwei Längskanten besetzt, markig gefüllt, unten verholzt | stielrund, aufrecht, kahl | vierkantig, kahl, hohl | stielrund, aufrecht, dicht behaart |
Laubblätter | länglich, durchscheinend punktiert, randständige schwarze Drüsen | gegenständig, eiförmig, randständige schwarze Drüsen | breiteiförmig, spärlich punktiert | oval oder länglich, beidseits leicht behaart, kurz gestielt, durchscheinend schwarz punktiert |
Kelchblätter | schmal, fein zugespitzt, doppelt so lang wie Fruchtknoten | lanzettlich spitz, am Rand deutlich gestielte schwarze Drüsen | stumpf, eliptisch, drüsig punktiert, 1½ mal so lang wie Fruchtknoten | lanzettlich, kurz, mit gestielten, schwarzen Wimperndrüsen |
Blütenstand | vielblütige Trugdolde | am oberen Ende der Stängel fast kopfig | rispig | pyramidal, locker |
Kronblätter | goldgelb, 5, windradartig, auf einer Seite gezähnt, am Rand schwarz punktiert | radiärsymmetrische Blüten, gelb, 5, 1½ mal so lang wie Kelchblätter, ohne Drüsen | gelb, 5, symmetrisch, schwarz drüsig gefleckt, 3–4 mal so lang wie Kelchblätter | gelb, 5, 8–10 mm lang |
Staubblätter | 60–100 in drei Büscheln | zahlreich | bis 100, büschelig gruppiert | 24–30, länger als Kronblätter |
Frucht | dreikantige, vielsamige Kapsel, öffnet sich mit 3 Klappen, dunkelbraune Samen | Kapsel mit schwarzen Samen | vielsamige Kapselfrucht | ei- bis kegelförmige Kapsel mit braunen Samen |
2019
Quellen
Schauenberg, Paul: BLV Bestimmungsbuch Heilpflanzen, BLV Verlagsgesellschaft, München, 1981, S. 94 ff
Autorenkollektiv: Pflanzen und Tiere, Ein Naturführer, Urania-Verlag, Leipzig, Jena, Berlin, 1979, S. 94
Brück, Michael: Heilkraft und Aberglaube, KVC Verlag, Essen, 2004
Blechschmidt, Manfred: Das erzgebirgische Kräuterbuch, Altis-Verlag GmbH, Berlin, 1997, S. 82