Leinsamen

bei chronischer Verstopfung;
bei Magen-Darm-Erkrankungen

Nach dem heutigen Erkenntnisstand der Phytotherapie sind Leinsamen insbesondere für die Behandlung der chronischen Verstopfung (Obstipation) geeignet. Dabei werden die ganzen oder nur leicht gequetschten, nicht geschroteten Samen verwendet.

Leinsamen zählt zu den sogenannten Quellstoffdrogen und gilt als mildes Abführmittel. Seine Wirkung beruht vor allem darauf, dass die in ihm enthaltenen Schleimpolysaccharide im Darm auf ein Mehrfaches ihres urprünglichen Volumens quellen. Durch das Quellungsvermögen wird ein Dehnungsreiz auf die Darmschleimhaut ausgeübt, der die Darmbewegung stimuliert und so die Darmpassage verkürzt. Der abführende Effekt kommt also nicht wie bei vielen anderen Laxanzien durch eine Reizung der Darmschleimhaut zustande.

Während der Behandlung mit Leinsamen ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von täglich 1 bis 2 Litern zu achten.

Die Anwendung des Leinsamens erfolgt in der Weise, dass man zwei- bis dreimal täglich je einen bis zwei Esslöffel ganzen oder zerquetschten Samen mit mindestens 150 bis 200 ml Wasser einnimmt. Bei drohendem oder bestehendem Darmverschluss ist Leinsamen kontraindiziert.

Schleimzubereitungen aus Leinsamen können auch Beschwerden bei Magen-Darm-Erkrankungen wie Gastritis und Enteritis lindern. Der Schleim bildet eine Schutzschicht auf entzündeten Organschleimhäuten, die selbst nicht mehr genügend Schleim produzieren können. Die Schleimzubereitung wirkt reizmildernd und auf diese Weise auch entzündungshemmend.

Den Leinsamen lässt man vor der Einnahme durch Einweichen in Wasser bereits vorquellen, indem man einen bis zwei Esslöffel ganzer Samen in 250 bis 500 ml Wasser gibt und mindestens ½ bis mehrere Stunden einweicht.

Dieses Hausmittel und weitere Informationen zur Heilpflanze finden Sie im Artikel:
Lein (Linum usitatissimum)