Mit Ingwer der Erkältung trotzen

Autor/en: 
Dipl.-Ing. (FH) Maria VogelPharmazie-Ingenieurin

Ingwer wirkt unter anderem antibakteriell, antiviral, stark erwärmend und stärkend für das Immunsystem. So ist er zur Vorbeugung und Therapie von Erkältungen und Infekten bestens geeignet.

Für Erkältungstee sollte ein Aufguss (= Infus) mit getrocknetem oder frischem Ingwer hergestellt werden. Von der getrockneten, grob gepulverten Knolle wird ein Teelöffel voll mit etwa einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen. Von frischem Ingwer verwendet man etwa einen Zentimeter in Scheiben geschnitten oder geraspelt. Wichtig beim Teezubereiten ist, dass Topf oder Tasse nach dem Aufbrühen sofort zudeckt wird, da ätherische Öle flüchtig sind und sonst entweichen würden. So sollte der Tee etwa fünf Minuten lang ziehen und dann abgegossen werden. Das kochende Wasser ist aus mikrobiologischer Sicht sinnvoll, da eventuell anhaftende Keime dadurch zerstört werden.
Die wirksamen Inhaltsstoffe Gingerol und Shogaol (= Scharfstoffe), welche für die meisten Wirkungen verantwortlich gemacht werden, scheinen genügend hitzebeständig zu sein, dass sie durch das Aufbrühen nicht zerstört werden. Durch Kochen hingegen werden die Scharfstoffe umgewandelt in Zingeron. Dabei wurde unter anderem eine durchfallhemmende Wirkung beobachtet. Dem Ingwertee kann zur Wirkungsverstärkung frischer Zitronensaft zugegeben werden. Viele bevorzugen auch Honig. Doch dann sollte der Tee schon auf 40 °C abgekühlt sein, denn sonst werden wirksame Honigbestandteile zerstört. Natürlich können die scharfen Ingwerscheiben auch direkt gegessen werden. Dazu bietet sich Bio-Ingwer an, der nicht geschält werden muss. Denn die wichtigsten Inhaltsstoffe finden sich – wie beim Apfel – gleich unter der Schale.
Ein Ingwer-Glühwein lässt die Erkältung ebenso schwinden, heizt richtig durch und stärkt das Immunsystem. Dafür werden fünf Ingwerscheiben nicht nur mit Honig und dem Saft einer halben Zitrone sondern auch mit einem kräftigen Schuss Rotwein gewürzt, mit etwas Wasser übergossen und kurz aufgekocht. Dieser Glühwein wird bei Schüttelfrost und Kältezuständen zur Erwärmung schluckweise getrunken. Bei hohem Fieber ist er nicht geeignet.

Besonders in der kalten Jahreszeit ergänzt der Ingwer mit seiner gespeicherten Sonnenkraft die hiesigen wertvollen Erkältungstees wie Salbei, Thymian oder Holunderblüten. Nutzen Sie zur Vorbeugung wie auch zur Therapie von Infekten die Heilkraft der Pflanzen, denn wie schon Paracelsus sagte:

„Die Natur ist der Arzt.“

2020

Dipl.-Ing. (FH) Maria VogelPharmazie-Ingenieurin