Als Kind des Orients benötigt der „Wilde Kürbis“ die kraftvolle Sonne der Wüste, um voll auszureifen. Seine heilende Wirkung entfaltet er im Gastrointestinaltrakt.
Koloquinte ist eine vor allem in homöopathischen Arzneimitteln enthaltene Heilpflanze. Jedoch ist sie bei uns kaum bekannt. 2012 war sie die „Heilpflanze des Jahres“.
Unter Prof. Dr. Rudolf Matusch wurde am pharmazeutischen Institut der Universität von Marburg in den 80er und 90er Jahren an der Erschließung neuer, moderner Arzneimittel auf Basis der unzähligen Pflanzeninhaltsstoffe geforscht. In seiner Dissertation von 1988 hat Dr. Hans-Jürgen Maskos die Ergebnisse seiner 4 Jahre andauernden Studien zur Chemie und Pharmakologie der Cucurbitacine, die wissenschaftlich als die Hauptinhaltsstoffe der Koloquinte zu betrachten sind, zusammengefasst.
Der NHV Theophrastus möchte die hierzulande eher unbekannte Pflanze wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit bringen. Im Altertum war sie sehr bekannt, geriet aber später wegen häufigen Missbrauchs in Verruf. „Die Koloquinte verdient es, aus ihrem Mauerblümchendasein befreit zu werden, denn die als Drastikum und giftig geschmähte Pflanze kann mehr als nur abführen“, begründete die Jury ihren Beschluss. Außerdem erhofft sie sich perspektivisch Impulse für „neue wissenschaftliche Forschungsansätze“.
Dr. med. Marion Kandler, Fachärztin für Innere Medizin, Freiberg:
"Die Koloquinte ist die Heilpflanze des Jahres 2012. Dies führte zu einer Anzahl Artikel in der Fach- und Tagespresse über sie. In Deutschland herrscht seit einiger Zeit wieder mehr Interesse an natürlichen Heilmitteln und Heilpflanzen, was ich auch in meinem Praxisalltag oft erlebe."
Sehr vielen Menschen ist die Koloquinte fremd. Dabei war sie zu Theophrastus von Hohenheims Zeiten ein bekanntes Abführmittel. Die "Bittergurke" verdient es durchaus wieder stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Das zeigt eine Auswertung einschlägiger Datenbanken, welche Studienergebnisse und Anwendungsbeobachtungen der Koloquinte auf verschiedene Bereiche aufführt.
„Endlos scheint das Wüstenmeer.
So weit, so heiß, so leer.
Sand im Haar und in der Kehle, ausgetrocknet Leib und Seele,
und die Beine müd und schwer…“
Wissenswertes, Bemerkenswertes, Informatives. Neues und Altes zur Koloquinte.
Viele kennen das Johanniskraut als bewährtes Mittel bei Depressionen oder als ölige Zubereitung bei Verbrennungen. Doch auch für weitere Anwendungsgebiete ist diese Heilpflanze therapeutisch wertvoll.
Während der Kubebenpfeffer in der indonesischen Heilkunde und der ayurvedischen Medizin traditionell eine wichtige Rolle spielt, sind bei uns Kenntnisse seiner heilenden Eigenschaften wenig verbreitet.